Was mache ich bei Durchfall? – Teil 2

[aartikel]B00E4U8F2M:right[/aartikel] Durchfall ist in aller Regel nicht gefährlich und ein Besuch beim Arzt ist unnötig. In den weitaus meisten Fällen reichen zur Behandlung die einfachen Hausmittel und eine Anpassung der Ernährung während der Erkrankung. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen es schwerwiegende Probleme geben könnte. Den Doktor aufsuchen sollten Sie:

  • wenn der Durchfall außergewöhnlich stark ist oder länger als eine Woche anhält

  • wenn Sie Blut, Schleim oder Eiter im Stuhl haben sollten

  • wenn Sie neben dem Durchfall andere Symptome wie hohes Fieber, Gelenkschmerzen oder sich allgemein unwohl fühlen

  • wenn ältere Menschen oder Kinder vom Durchfall betroffen sind

  • wenn bei Ihnen eine Fernreise bevorsteht

  • wenn Zeichen einer beginnenden Austrocknung (Exsikkose) auftreten, z.B. Sie einen trockenen Mund haben

  • wenn Sie sich benommen fühlen oder Ihnen schwarz vor Augen wird, ist Ihr Kreislauf mit betroffen

  • wenn Sie den Flüssigkeitsverlust nicht über das Trinken ausgleichen können

Bei der Behandlung von Durchfall wird der Arzt verschiedene Ziele angehen. Zum einen wird er dafür sorgen, dass der Flüssigkeits- und Elektrolytverlust ausgeglichen wird, zum anderen sollte die geschädtigte Darmflora bei Ihrem Aufbau unterstützt werden. Weiterhin sollte natürlich die eigentliche Ursache des Durchfalls beseitigt werden.
 

Flüssigkeit und Elektrolyte

Der größte Risikofaktor bei Durchfall ist der Verlust von Flüssigkeit und Elektrolyten. Sie sollten so viel es geht trinken, am besten zwei bis drei Liter am Tag. Tee mit Zucker, Limonade oder auch Cola bieten sich hier an.

Den Tee können Sie auch selbst zubereiten. Stellen Sie eine Mischung zu gleichen Teilen auf Kamille- und Ringelblumenblüten sowie Himbeerblättern zusammen. Spezielle Elektrolytlösungen erhalten Sie in der Apotheke oder stellen diese selbst zusammen (fünf Teelöffel Trauenbzucker und einen halben Teelöffel Salz auf einen halben Liter Wasser). Die Blüten/Blätter mischen Sie mit der Elektrolytlösung und fertig ist ein beruhigender Tee.

Sollten Sie Hunger haben und das Essen auch im Magen bleiben, sollten Sie auf leicht verdauliche Nahrung achten, es können ruhig auch mal nur Salzstangen sein.

Medizin bei Durchfall

Das Medikament Loperamid verlangsamt die Darmtätigkeit und stoppt den Durchfall sehr schnell. Nachteil ist jedoch, dass dadurch auch das Ausscheiden von Giften und Krankheitserregern gehemmt wird. Nehmen Sie deshalb Loperamid nicht länger als zwei Tage ein. Sollte trotzdem keine Besserung eintreten, suchen Sie bitte einen Doktor auf.

Andere Medikamente die bei Durchfall zum Einsatz kommen wie Perenterol enthalten Hefe. Hefe hemmt das Wachstum schädlicher Keime im Darm und hilft, die natürliche Darmflora wieder zu regenerieren. Weiterhim gibt es Adsorbenzien die physikalisch wirken. Durch Adsorbenzien werden gelöste Stoffe wie Gifte gebunden dadurch die eigentliche Ursache des Durchfalls bekämpft. Zu den Absorbenzien gehören Aktivkohle, Kaolin sowie Siliziumdioxid.

Da der Einsatz von Antibiotika nur durch einen Arzt vorgenommen werden sollte, gehen wir nur kurz darauf ein. Sie werden nur verschrieben, wenn bakterielle Erreger als Ursache des Durchfalls bekannt sind. So kann die ohnehin schon angegriffene Darmflora geschont werden.

Vorbeugen von Durchfall

Durchfall lässt sich in den meisten Fällen vermeiden. Gerade bei Reisen sollten Sie den Leitsatz "Cook it, peel it oder leave it" (Kochen, schälen oder nicht essen) beherzigen. Gerade in warmen Ländern sollten Sie darauf achten woher das Trinkwasser kommt. Vermeiden Sie Leitungswasser (es sei denn es ist abgekocht) und greifen Sie lieber auf original abgepackte Wasserflaschen zurück. Vermeiden Sie Eiswürfel, rohe oder halb gegarte Speisen sowie Saucen oder Salate.

Sollte ein Familienmitglied trotzdem eine Durchfall-Erkrankung erleiden, dann halten Sie einige einfache Hygienemaßnahmen ein. Zum Beispiel das Händewaschen mit einem viruswirksamen Antiseptikum kann eine Ansteckung wirksam unterbinden.